Muss Leitungswasser überhaupt gefiltert werden? 

Die Zeit schreibt: „Nitrat, Blei, Legionellen – da vergeht die Lust, Wasser aus dem Hahn zu trinken. Viel Panikmache? Ja, denn deutsches Kranwasser ist erstklassig und vor allem: gesund.“ Auch Jürgen Steinert von Öko-Test erklärt: „Leitungswasser ist das in Deutschland am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Dafür sorgt unsere Trinkwasserverordnung. Sie gewährleistet, dass unser Trinkwasser keine Schadstoffgrenze überschreitet.“

 T-online.de behauptet: Leitungswasser kann bedenkenlos getrunken werden. „Wie das Bundesministerium für Gesundheit informiert, wurde bei einer großflächigen Überprüfung festgestellt, dass über 99 Prozent der Stichproben die Anforderungen der Trinkwasserverordnung eingehalten haben. Und selbst leichte Grenzüberschreitungen bedeuten nicht unbedingt eine Gefährdung Ihrer Gesundheit.“ Grenzwerte Können wir diesen Aussagen Glauben schenken? Es ist zwar korrekt, dass laut der Trinkwasserverordnung deutschlandweit das Trinkwasser auf knapp 100 Substanzen kontrolliert wird. Jedoch gibt es mehrere Tausend Stoffe, die möglicherweise im Leitungswasser vorkommen können. Für Hormone, Medikamentenrückstände oder Pestizide wie beispielsweise Glyphosath gibt es (noch) gar keine Grenzwerte. Selbst wenn es Grenzwerte gäbe, stellt sich die Frage, ob diese Grenzen sinnvoll sind. Ist es nicht viel mehr so, dass Grenzwerte einer Substanz regelmäßig hochgesetzt werden, wenn diese dauerhaft überschritten werden? Dafür gibt es zahlreiche Beispiele – das Gesetz passt sich an die erhöhten Grenzwerte an. Die Kontrolle des Lebensmittels Wasser geschieht, bevor es in das Versorgungssystem eingespeist wird. Selbst wenn dort die vorgeschriebenen Werte eingehalten werden, nimmt es auf dem Weg zu Ihnen natürlicherweise Substanzen auf, die sich in den Leitungen befinden, denn das Wasser ist ein Transportmittel. Legionellen Auf seinem Weg zum Wasserhahn ist unser Trinkwasser oft gefährlichen Substanzen ausgesetzt. In den Rohren bilden sich Biofilme, also Schleimablagerungen. Hier finden die Bakterien Nährböden und können sich vermehren. 

Wie die „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung“ berichtet, ergab dies die Auswertung von über 20 000 Wasserproben aus öffentlichen Gebäuden in denen die Gesundheitsämter in etwa 13 % Warmwasser-Proben Legionellen fanden. Diese Keime können u.a. Lungenentzündungen und Harnwegsinfekte hervorrufen. Thomas Kistermann von der Uni Bonn vermutet, dass es mit der Wasserqualität in privaten Gebäuden nicht viel besser aussieht. Denn entscheidend für die Schleimablagerungen ist die Beschaffenheit der Rohre sowie die Belastung des Trinkwassers mit z.B. Phosphat, das zum Nährstoff für den Biofilm wird. Wasserasseln Ein eher unbekanntes Problem sind Wasserasseln in unseren Rohrleitungen: Im brandenburgischen Brieselang brach eine regelrechte Hysterie aus, als diese bis zu zwei Zentimeter großen Tiere in den Rohrleitungen gefunden wurden. Jedoch sind sie kein seltenes oder regionales Problem; sie sind fast überall zu finden wo Wasser durch Leitungen fließt – wie auch andere kleinere Wirbellose. In den Rohrleitungen krallen sie sich fest und sind dabei sehr zäh. Selbst Chlor kann ihnen kaum etwas anhaben. Wenn sie Kot ausscheiden oder sterben, gelangen diese Stoffe in unser Wasser. Wasserwerke in ganz Deutschland wissen um dieses Problem, hängen es aber aus gutem Grund nicht an die große Glocke. Uranbelastung Eine weitere Problematik in unserem Leitungswasser ist das radioaktive Element Uran. Foodwatch liegen 950 Messwerte (das ist etwa jeder 8.) vor, die höher als 2 Mikrogramm Uran pro Liter sind. Diesen Wert hat der Gesetzgeber als Grenzwert für Mineralwasser festgelegt, das zur Herstellung von Säuglingsnahrung dient. Rund 150 Werte lagen sogar über 10 Mikrogramm pro Liter! Bleirohre In Häusern, die vor 1970 gebaut wurden, kann die Trinkwasserinstallation, sowie die Hausanschlussleitung (von der Grundstückgsgrenze zum Haus) noch aus Bleirohren bestehen. Aus diesen Rohren wird Blei an das Trinkwasser abgeben. Je nach Verbrauchsgewohnheiten und damit Standzeiten des Wassers in der Leitung können unterschiedliche Bleikonzentrationen im Trinkwasser nachgewiesen werden. Die Aufnahme von Blei wirkt sich unter anderem auf das Nerven- und Blutbildungssystem aus. 

Es stellt sich die wichtige Frage: Sind die festgelegten Grenzwerte des Bundesgesundheitsministeriums sinnvoll? Erleide ich keinerlei Schaden, wenn ich eine bestimmte Substanz über Jahrzehnte hinweg mit dem Trinkwasser aufnehme – auch wenn sie unterhalb der Grenzwerte liegt? Was nützen mir überhaupt eingehaltene Grenzwerte, wenn diese keinerlei logischer Gründe unterliegen? Gibt es Langzeitstudien über mehrere Generationen hinweg? Wie sieht es mit den Synergieeffekten mehrerer unterschiedlicher Substanzen aus? Kein Toxikologe vermag derzeit genau zu sagen, wie sich die Kombination potenziell gesundheitsschädlicher Substanzen auf die menschliche Gesundheit auswirken könnte. Auch staatliche Stellen können bei Mehrfachbelastungen keine Sicherheit gewährleisten. 

Dr. med. Joachim Mutter schreibt in seinem Buch 5G: Die geheime Gefahr über unrealistische Grenzwerte. Die Grenzwerte sollen uns vor einem Schadstoff schützen. Daher werden in Tierversuchen auch nur die Auswirkungen einer bestimmten Dosis untersucht. Die Tiere bekommen reine Luft, reines Wasser, reine Ernährung. Werden die Tiere jedoch mehreren Giftstoffen ausgesetzt, entsteht ein Synergieeffekt. D.h. dass ein Stoff, der unterhalb des Grenzwertes liegt, vielleicht noch keinen Schaden verursacht, aber eine Mischung aus unterschiedlichen Schadstoffen, auch wenn sie weit unter des Grenzwertes liegen, tödlich sein kann: So fand eine Studie beispielsweise heraus, dass die Dosis einer Kombination von Blei und Quecksilber, die rechnerisch nur zwei Prozent der Ratten töten sollte, in Wirklichkeit 100 Prozent der Tiere tötete. 

Gehen Sie sicher – für sich und Ihre Familie und trinken Sie gefiltertes Wasser!

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